Albertie Ausgabe 02/2017

Die neue Albertie 02/2017 ist da

Zum Download klicken Albertie Ausgabe 02/2017

Liebe Tierfreundinnen, liebe Tierfreunde,

beim Frühjahrsputz findet sich so manches  wieder… In diesem Jahr war eines der schon länger vermissten Fundstücke die Festschrift des Essener Tierschutzvereins zu seinem 100jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 1974.

Bis in die 50er Jahre hinein

Obwohl schon  oft gelesen und gehört, machte mich der darin enthaltene historische Bericht von Zeitzeugen über den Umgang mit „herrenlosen“ Hunden in Essen erneut sehr nachdenklich. Bis ins Jahr 1954 wurden Hunde in trostlosen Zwingern auf dem Gelände des Fuhrparks der Stadt Essen untergebracht und kamen zweimal pro Woche vor dem Tor des Fuhrparks zur Versteigerung. Mindestgebot 50 Pfennig. Und offenbar war jedem klar, dass ein Teil der so billig ersteigerten Hunde in die Zwinger von Ankäufern wanderten, die sie für einen weitaus höheren Preis an „Versuchslaboratorien“ verkauften.

Was darf es denn kosten?

Unvorstellbar heutzutage! Und doch wird auch heute noch darüber räsoniert und schwadroniert, wieviel ein Hund, ein Tier aus dem Tierschutz kosten darf. Weil - es soll ja schon billiger sein als ein Tier vom „Züchter“… Was es kosten muss, damit Tierheime überhaupt ihre Arbeit tun können, hat uns die Tierheimleiterin des Essener Tierheims ausgerechnet (Seite 24 hier im Heft).

Der Kunde ist König

Apropos „Züchter“. Auch hier gilt sicher das Gebot, niemals alle über einen Kamm zu scheren. Und vermutlich sind auch viele, gegen die sich der Zorn von Tierschützern richtet, allenfalls „Vermehrer“, die mit der Verpaarung von Hunden und Katzen, deren Rasse gerade in Mode ist, einen schnellen (und ggfs. auch steuerfreien) Euro machen wollen. Trotzdem müssen sich auch Züchter, die die Eigenschaft „seriös“ gerne für sich in Anspruch nehmen und beispielsweise der VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) fragen lassen, ob bei der Definition von Rassestandards und/oder der züchterischen „Überhöhung“ von Rasseeigenschaften tatsächlich Modetrends und der Kundenwunsch treibende Kraft sein dürfen. Die Schutzbehauptung, man bediene als Züchter ja lediglich eine Nachfrage, verhöhnt das Mitgeschöpf und zeigt die Kraftlosigkeit des derzeitigen Tierschutzgesetzes.

Rassereine Krüppel

Denn letztlich kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mensch, dem z.B. Mops oder Bulldogge „Kringel in die Augen“ treiben, sich wünscht, einen Hund mit Atemproblemen, Augenkrankheiten, Allergien, Wirbelsäulenschäden oder Knieproblemen zu bekommen, der bei Temperaturen ab 15 Grad Celsius schon bei geringer Belastung kollabiert…

Verwendete Schlagwörter