Albertie Ausgabe 01/2021

Die neue Albertie 01/2021 ist da

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Ein Zentimeter Hund ist mir lieber als ein Kilometer Stammbaum“ – ein kleiner Spruch auf einem Kalenderblatt und ganz viel Aufregung!

Und das ist die Geschichte: Seit einiger Zeit nutzen die Medienverantwortlichen des Essener Tierheims die Kalenderblätter unseres jeweils aktuellen Jahreskalenders, um das „Titelbild“ des Facebook-Auftritts des Tierheims monatlich neu zu gestalten. Hintergedanke dabei ist natürlich, all die Tiere, die in unserem Tierheim landen, einem größeren Publikum zu präsentieren. Und zu zeigen: Sie sind alle wunderschön!

28 Tage lang zierte also das Februarblatt des Jahreskalenders auch das Facebook-Titelbild: ein netter, lustiger Mischlingshund – von denen wir im Tierheim so einige haben – und eben der oben zitierte Spruch.

Wem der Schuh passt?

Die Veröffentlichung löste eine völlig unerwartete Diskussion zum Thema „Rassehundezucht“ aus, die teilweise recht bizarre Züge trug. Offensichtlich fühlten sich einige Züchter*innen (?) und Rassehundbesitzer*innen durch Bild und Zitat verunglimpft und auf den kilometerlangen Schwanz getreten. Von „Hundeshaming“ war da die Rede. Und davon, dass zwar „ordentliche Züchter“ bzw. „eingetragene Vereinszüchter“ kritisiert würden, nicht aber „sinnlose Vermehrer“.

Nun haben wir uns als Tierschutzverein und Tierheim in Sachen Kritik an Vermehrern, illegalem Welpenhandel, Zoo Zajak und an der Ausbeutung von Muttertieren sicherlich nichts vorzuwerfen. Insofern fühlen wir uns nicht angesprochen.

Unüberbrückbare Gräben?

Allerdings löste der folgende Kommentar bei uns allen eine gewisse Irritation aus. „Schon sehr unsympathisch, wenn ein Tierheim so einen Schwachsinn vertritt. Ich glaube ich werde demnächst unsere Sachspenden einem anderen Tierheim überreichen“. Man möchte sagen: Hauptsache ist, es kommt überhaupt einem Tierheim zugute. Schlimm ist aber, dass einmal mehr bewiesen wurde, welch tiefe Gräben Tierfreunde trennen (können).

Um solche Gräben und Abgrenzungen geht es deshalb auch in verschiedenen Artikeln und Kolumnen im vorliegenden Heft.    

 

Übrigens: Ich kenne den beanstandeten Spruch schon mein halbes Leben und habe ihn immer so verstanden, dass manchen Menschen ein klitzekleiner Hund lieber ist als der adeligste oder so tuende Mensch. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Genießen Sie nach den frostigen Tagen die milde Frühlingssonne, und bleiben Sie gesund und uns gewogen!

Ihre

Elke Esser-Weckmann

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