Albertie Ausgabe 01/2022

Die neue Albertie 01/2022 ist da

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

nun ist Krieg in Europa! Die Berichte aus der Ukraine sind erschreckend. Die Bilder der Zerstörung – von Versorgungseinrichtungen, Wohnhäusern, Kliniken, Schulen, Kinderheimen – und von Überlebenskampf und massenhafter Flucht sind kaum zu ertragen. U-Bahn-Stationen, in denen Menschen Zuflucht suchen, Neugeborene und ihre Mütter, die in Krankenhaus-Kellern versorgt werden – Eindrücke, die niemand so leicht aus dem Kopf bekommt! Eigentlich, so denkt der eine oder die andere, ist angesichts dieser humanitären Katastrophe kein Platz mehr in unserer Gefühlswelt für Tiere und Tierschutz.

Trotz alledem…

Fast könnte ich zustimmen, gäbe es da nicht diesen kleinen Hund, der aus einem zerstörten Auto an einer kaputten Straßensperre gerettet wurde. Auf einer Social Media Seite berichtet die ukrainische Polizei von ihrem Fund. „Kaputte Straßenblockaden, niemand im nächsten Radius überlebte, nur der Hund blieb“, schreiben sie in ihrem Post.

Und wüsste ich nicht um die ukrainischen Tierheime, wie z.B. um das Tierschutzzentrum des Deutschen Tierschutzbundes in Odessa, in dem Helferinnen und Helfer ausharren, um „ihre“ Hunde und Katzen so lange nur irgend möglich zu versorgen. Doch was wird, wenn die Situation eskaliert?

Und wären da nicht all diese Bilder, in denen flüchtende Frauen – getrennt von ihren Männern und Familien – mit ihren kleinen Kindern tagelang unterwegs sind und doch ihre Katzen und Hunde nicht zurückgelassen haben. Und das angesichts des Wenigen, was zwei Hände in einer solchen Situation überhaupt tragen, schieben oder ziehen können…

Bei all unserer Ohnmacht ist deshalb Hilfe angesagt - auch ganz praktisch. So ist es für uns als Tierschützerinnen und Tierschützer Ehrensache, dass auch wir in unserem Tierheim bei Bedarf Tiere Geflüchteter aufnehmen und dass wir unsere privaten Pflegestellen mobilisieren. Das Wichtigste allerdings wäre es, wenn den Geflüchteten Unterkünfte angeboten werden könnten, in denen Menschen und Tiere gemeinsam unterkommen dürfen. Und wenn im Rahmen der humanitären Hilfe in der Ukraine vor Ort auch die Tiere nicht vergessen würden.

Lassen Sie uns auch angesichts dieser schrecklichen Katastrophe in Europa unsere Menschlichkeit, unsere Solidarität – und unsere Zuversicht – bewahren!

 

Ihre

Elke Esser-Weckmann

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