Albertie Ausgabe 03/2022

Die neue Albertie 01/2022 ist da

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Bruderhähne“ – wie niedlich das klingt, wie fürsorglich und tierfreundlich. Bruderhähne! So werden die männlichen Küken genannt, die bei der „Produktion“ von Legehennen ausgebrütet werden. Weil die Natur es nun mal so eingerichtet hat, dass die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem Ei ein Hühnchen entsteht, genauso groß ist wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hähnchen aus dem bebrüteten Ei schlüpft. Eine Fifty-Fifty-Chance. Statistisch gesehen! Im Reich der Massentierhaltung führt dies allerdings dazu, dass pro Jahr in deutschen Brütereien rund 45 Millionen Hahnenküken aus den Eiern schlüpfen. Die durften bis Ende 2021 unmittelbar nach dem Schlupf geshreddert oder vergast werden – weil sie in den Augen der Legehennenproduzenten vor allen Dingen eines waren: ein wirtschaftlicher Verlust! Damit ist seit Januar 2022 nach einem Bundesverwaltungsgerichtsurteil Schluss.

Hat die Sichtweise, dass rein wirtschaftliche Gründe eben nicht der „vernünftige Grund“ sind, aus dem im Einklang mit dem Tierschutzgesetzes Wirbeltiere getötet werden dürfen, beim Kükentöten die höchstrichterliche Anerkennung erfahren, so steht für eine andere Gruppe von Tieren diese Entscheidung noch aus. Die Rede ist von sogenannten „Überschusstieren“, die in Tierversuchslaboren getötet werden, da es für sie aus unterschiedlichen Gründen keine Verwendung in Tierversuchen gibt, was sie nutzlos macht.

Allein in Deutschland wurden 2017 fast 4 Millionen Überschusstiere getötet, weil sie das falsche Geschlecht, das falsche Alter oder die falschen Eigenschaften hatten.

Zwei schwierige Themen, die in der vorliegenden Ausgabe der ALBERTIE etwas näher beleuchtet werden. Auch um uns daran zu erinnern, dass Tierschutz nicht bei den „Haustieren“, die unser Leben so eng begleiten, endet.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben einen goldenen Herbst!

Ihre Elke Esser-Weckmann                                       

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