Albertie Ausgabe 04/2022

Die neue Albertie 01/2022 ist da

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit vielen Monaten habe ich mir ausgemalt, wie es sein wird, wenn endlich unser Bauantrag für die Tierheimerweiterung bewilligt ist und wir mit dem symbolischen Akt des ersten Spatenstichs den Start zum größten Bauprojekt des Essener Tierschutzvereins seit mehr als 40 Jahren freigeben. Nicht gerechnet habe ich damit, dass wir dies in einer Situation tun müssen, in der ein solches Projekt eines gemeinnützigen Vereins noch viel mehr als früher – also vor Corona, vor dem Krieg in Europa, vor Energiekrise und Inflation – zu einer finanziellen Gratwanderung wird.  

Kostenexplosion

Denn zur drastischen Steigerung der veranschlagten Baukosten treten nun noch die finanziellen Belastungen, die zurzeit jeden – Sie und mich privat, aber eben auch den Tierschutzverein mit seinem Tierheim – treffen. Uns laufen schlicht die „Betriebskosten“ weg! Wir brauchen jeden Cent für Energie, Futter und tierärztliche Versorgung, den drei neben den Personalkosten größten Ausgabenblöcken im Tierheim. Da stellt sich die „Gretchenfrage“: Wie soll das alles funktionieren?

Und so ist die Tierheimerweiterung nicht nur eine finanzielle Gratwanderung, sondern auch eine erklärungsbedürftige Angelegenheit, auf die wir im vorliegenden Heft mit verschiedenen Artikeln eingehen werden.

Kein Prestigeprojekt, sondern Notwendigkeit

Nur soviel vorweg: Es ist eine Tatsache, dass wir im Albert-Schweitzer-Tierheim schon lange mehr Platz brauchen, weil die Zahl der Tiere, die wir im Tierheim aufnehmen müssen, aus verschiedenen Gründen immer größer wird. Und es bedrückt uns schon seit Jahren, dass wir für immer mehr alte, kranke und verhaltensauffällige Hunde und Katzen, die erst nach langer Therapie wieder vermittelbar werden, die letzte Hoffnung sind.

Deshalb können (und wollen) wir nicht, wie möglicherweise andere Bauherren, unsere Baumaßnahme verschieben und auf „bessere Zeiten“ hoffen. Wir müssen jetzt, in genau diesem Augenblick, beides tun: Futter und Pflege und vieles andere für täglich rund 200 Tiere organisieren UND bauen! Und optimistisch bleiben – weil mit Resignation Tierschutz nicht gelingen kann.

Bleiben auch Sie bitte zuversichtlich und hoffnungsvoll. Und gesund. Ich wünsche Ihnen eine schöne und friedliche Vorweihnachts- und Weihnachtszeit und ein besseres neues Jahr…

Ihre

Elke Esser-Weckmann 

 

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